Melanie:

 

Unsere Tochter hat letzten Herbst in der Kindergruppe begonnen. Von Anfang an hat sie sich wohl und sicher gefühlt, nun erobert sie sich neugierig den neuen Raum und ihre Betreuer begleiten sie klar und liebevoll dabei. Mittlerweile ist sie schon gut angekommen und auch wir Eltern sind sehr aktiv in der Elterngruppe beteiligt. Mir macht besonders die Zusammenarbeit mit den anderen Eltern Spaß, die ähnliche Wünsche für das Leben ihrer Kinder haben. Dadurch sind neue Freundschaften und reger Austausch entstanden.

Die Kindergruppe ist eine Insel für unsere ganze Familie geworden, zum Glück dürfen wir uns noch auf viele gemeinsame Jahre freuen!

 

 

Über meine Arbeit in der Kindergruppe (Dietmar):

Was macht es für mich interessant in einer Kindergruppe zu arbeiten? Ein aus meiner Sicht entscheidender Faktor ist der „andere Umgang“ mit den Kindern und die anderen Rahmenbedingungen die dabei helfen, dass sich die Kinder nicht nur wohl fühlen sondern oft wie zuhause fühlen. Kindergruppe ist mehr als nur Kinderbetreuung, sie bietet die Atmosphäre einer Großfamilie.

Der „andere Umgang“ bedeutet für mich, dass wir Betreuer versuchen den Kindern besonders liebevoll und respektvoll gegenüber zu treten. Die Bedürfnisse der Kinder müssen so weit wie möglich erfüllt werden. Den Kindern wird Sicherheit und Geborgenheit gegeben. Die äußeren Rahmenbedingungen wie die geringe Kinderzahl und das hohe Raumangebot unserer Kindergruppe (drei große Räume und Garten) unterstützen uns dabei, dass sich die Kinder wohlfühlen können.

Kinder verbringen oft einen großen Teil ihrer Zeit in einer Kinderbetreuungseinrichtung. Ein solcher Tag ist für Kinder sehr erlebnisreich und vielseitig. Ich finde, dass dem Lebensabschnitt vor Schuleintritt von Seiten der Erwachsenen oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich erlebe, dass dies in der Kindergruppe nicht der Fall ist. Gemeinsam mit den Eltern diskutieren wir über Bedürfnisse der Kinder und mögliche Verbesserungen. Die Eltern haben bei uns eine wichtige Rolle - sie sind Teil des Kindergruppenlebens. Mich fasziniert auch der soziale Zusammenhalt der Eltern untereinander. Es gibt Abholgemeinschaften und fast täglich hört man Kinder beim abgeholt werden ihre Eltern bitten: „Darf ich heute mit (z.B.) Luisa-Marie mitgehen?“

„Unsere“ Kinder haben größtmögliche Freiheit ihren Tagesablauf mitzugestalten. Sie können wählen zwischen Freispiel oder Teilnahme an Angeboten der Betreuer. Was ich sehr schön finde ist, dass ich auf Wünsche und Fragen einzelner Kinder ausreichend eingehen kann. Beispielsweise ist das Wickeln eines unserer jüngeren Kinder nicht nur auf Windelwechseln beschränkt sondern auch mit ein paar Spielchen verbunden. Dies ist aufgrund der niedrigen Kinderzahl ebenso möglich wie längere Einzelzuwendungen, je nach Bedarf. Bei Angeboten achte ich sehr darauf, dass die Kinder ihre eigenen Ideen und Möglichkeiten einbringen können, um ihre Individualität anzuerkennen und zu fördern. Für mich selbst bedeutet diese Arbeitsweise ein erhöhtes Maß an Spontaneität und Flexibilität. Die Art und Weise unserer pädagogischen Arbeit kann, wenn man möchte, am ehesten mit der von Rebeca und Mauricio Wild, also auch Maria Montessori verglichen werden.